Eva Müller
Gott hat hohe Nebenkosten
Wer wirklich für die Kirchen zahlt
ISBN: 978-3-462-04485-0
208 Seiten, Broschur
Euro 14,99
Warum wir alle für die Kirche zahlen, aber nichts zu sagen haben
Seit neun Jahren leitet Bernadette Knecht einen katholischen Kindergarten bei Bonn. Sie ist kompetent, engagiert und beliebt. Aber als ihre Ehe zerbricht und sie sich neu verliebt, wird sie entlassen. Sie hat gegen die Moralvorstellungen der katholischen Kirche verstoßen. Die Eltern sind entsetzt – und wütend. Sie wollen ihre Kindergärtnerin behalten und gehen auf die Barrikaden. Dabei machen sie eine erstaunliche Entdeckung. Die Kirche bestimmt, aber sie zahlt gar nicht – der Kindergarten wird von ihnen selbst, vom Staat finanziert.
Eva Müller erzählt die Geschichte einer Auseinandersetzung, die sinnbildlich für die Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in konfessionellen Einrichtungen steht. Anhand von weiteren Beispielen aus dem ganzen Land beleuchtet sie Arbeitsbedingungen von Ärzten, Pflegern und Lehrern. Dabei stellt sie fest, dass die Zahl von katholischen und evangelischen Einrichtungen immer weiter steigt, während die Zahl der Kirchenmitglieder immer weiter sinkt.
Eva Müller blickt in diesem Buch hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen Arbeitgebers; sie schildert, wie die Kirchen immer mehr Einfluss gewinnen, was das für Arbeitnehmer bedeutet und wer den Preis dafür zahlt. Anschaulich, informativ und kritisch: „Gott hat hohe Nebenkosten“ fragt danach, welchen Einfluss die Kirchen heute haben – und welchen sie haben sollen.
Eva Müller, geboren 1979, studierte von 1998– 2003 in Tübingen und Marseille Geschichte, Öffentliches Recht und Linguistik. Im Anschluss daran volontierte sie beim WDR in Köln. Seit 2005 arbeitet sie als freie Journalistin, vor allem für das ARD-Politikmagazin »Monitor« sowie die WDR/ ARD-Redaktionen »die story«, »Aktuelle Dokumentation« und »Echtzeit«. 2009 erschien ihr Buch »Deutschland dritter Klasse« (gemeinsam mit Julia Friedrichs und Boris Baumholt). Für ihre Filme wurde sie u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Axel-Springer-Preis und dem Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet und für den Adolf-Grimme-Preis nominiert.
»Es sind die journalistischen Grundtugenden, die Eva Müller pflegt, und sie und die Zuschauer werden dafür mit jeder Menge Erkenntnis belohnt.« Süddeutsche Zeitung